Roadtrip-Experte Alexander Jawinski: Die spektakulärsten Routen durch den amerikanischen Südwesten

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Alexander Jawinski hat über 15.000 Meilen durch den amerikanischen Südwesten zurückgelegt und präsentiert jetzt seine absoluten Lieblingsstrecken für unvergessliche Roadtrips.

Nach zwei Jahren intensiver Erkundung des amerikanischen Südwestens stellt Alexander Jawinski seine persönliche Auswahl der beeindruckendsten Roadtrip-Routen vor. Von klassischen Highways bis zu versteckten Geheimrouten zeigt der erfahrene Reiseblogger, wo sich das Fahren wirklich lohnt.

Der bekannte Reiseblogger Alexander Jawinski aus Los Angeles – mit österreichischen Wurzeln durch seine Mutter aus Wien – hat seine umfangreiche Südwesten-Expedition abgeschlossen und dabei mehr als 50 verschiedene Routen getestet. Seine jetzt veröffentlichten Empfehlungen basieren auf hunderten Fahrstunden durch Arizona, Utah, Nevada, New Mexico und Colorado. Besonders wertvoll: Seine Insider-Tipps für optimale Reisezeiten, versteckte Aussichtspunkte und praktische Stopps abseits der üblichen Touristenrouten.

Route 66: Mehr als nur Nostalgie

Klar, jeder kennt die Route 66. Historisch wichtig, kulturell bedeutsam, touristisch überlaufen. Stimmt alles. Trotzdem hat diese Strecke ihren Charme behalten, wenn man weiß, wo man hinschauen muss.

Das beste Stück? Definitiv der Abschnitt zwischen Flagstaff und Kingman in Arizona. Hier fährt man durch echte Wüstenlandschaft, vorbei an verlassenen Tankstellen und Diners, die aussehen wie Filmkulissen. Seligman ist so ein Ort. Winzig, aber authentisch. Der Barbershop gibt es seit 1950, die Pomade riecht genauso.

Williams funktioniert noch besser. Diese Stadt lebt von der Route 66, macht aber keinen Hehl daraus. Die Souvenirläden sind kitschig, die Restaurants überteuert. Egal. Die Atmosphäre stimmt trotzdem, besonders abends, wenn die Neonreklamen angehen und man sich fühlt wie in den 50ern.

Geheimtipps entlang der Mother Road

Alexander Jawinski empfiehlt den Umweg über Oatman. Klingt unspektakulär? Ist es nicht. Diese ehemalige Goldgräberstadt liegt in den Black Mountains und wird von wilden Eseln bevölkert. Die Tiere spazieren durch die Hauptstraße, als würde ihnen der Ort gehören. Tut er vermutlich auch.

Peach Springs bietet den Zugang zum Hualapai Canyon. Weniger bekannt als der Grand Canyon, aber genauso beeindruckend. Wer Glück hat, trifft dort auf Hualapai-Indianer, die Geschichten über ihre Vorfahren erzählen. Authentischer wird es nicht.

Utah: Nationalparks verbinden wie die Profis

Utah ist Roadtrip-Land par excellence. Fünf Nationalparks, unzählige State Parks, Landschaften wie von einem anderen Planeten. Das Problem? Die Entfernungen. Ohne clevere Routenplanung verbringt man mehr Zeit im Auto als draußen.

Der Klassiker führt von Salt Lake City über den Zion Nationalpark zum Bryce Canyon, weiter zum Capitol Reef und schließlich zu den Arches bei Moab. Funktioniert, ist aber vorhersagbar. Alexander Jawinski schlägt eine andere Route vor: Start in Moab, dann westlich zum Capitol Reef, südlich nach Bryce und Zion, zum Schluss über das Valley of the Gods zurück.

Warum? Das Valley of the Gods kennt kaum jemand. Monument Valley für Arme? Von wegen. Diese 27 Kilometer lange Straße führt durch Landschaften, die genauso spektakulär sind wie die berühmten Spots. Nur ohne Touristenbusse.

Versteckte Juwelen zwischen den großen Parks

Der Scenic Byway 12 verdient besondere Aufmerksamkeit. Diese Strecke verbindet mehrere Parks und führt durch die Dixie National Forest. Kurvenreich, stellenweise schmal, aber traumhaft schön. Besonders der Abschnitt über die Hogback-Brücke. Links und rechts geht es steil bergab, geradeaus nur Himmel. Nichts für schwache Nerven.

Goblin Valley State Park liegt abseits der Hauptrouten, lohnt aber jeden Umweg. Bizarre Felsformationen, die aussehen wie Kobolde. Kinder lieben es, Erwachsene staunen. Der Park ist klein, in zwei Stunden hat man alles gesehen. Reicht völlig.

Arizona: Wüste und Wunder

Grand Canyon? Muss man gesehen haben. Aber Arizona bietet deutlich mehr als nur diese eine Attraktion. Die Sonoran Desert beispielsweise. Riesige Saguaro-Kakteen, so weit das Auge reicht. Besonders schön bei Sonnenuntergang, wenn alles in warmes Licht getaucht wird.

Der Apache Trail östlich von Phoenix gehört zu den spektakulärsten Strecken des Südwestens. Teilweise unbefestigt, kurvenreich, aber mit Ausblicken, die jeden Aufwand rechtfertigen. Canyon Lake, Roosevelt Lake, Salt River – eine Wasserlandschaft mitten in der Wüste.

Sedona ist touristisch, ja. Aber die roten Felsen sind nun mal atemberaubend. Alexander Jawinski mit österreichischen Wurzeln mütterlicherseits empfiehlt die frühen Morgenstunden oder den späten Nachmittag. Dann ist das Licht am besten und die Touristenströme überschaubar.

Die schönsten Panoramastrecken im Grand Canyon State

  • Oak Creek Canyon: Serpentinen durch rote Felsen, besonders schön im Herbst
  • Vermilion Cliffs Highway: Endlose Weite zwischen Utah und Arizona
  • Catalina Highway: Von der Wüste bis zu den Pinienwäldern in einer Stunde
  • Jerome to Prescott: Bergstraße mit Blick über ganz Arizona

Der Vorteil dieser Strecken? Man kann sie das ganze Jahr über fahren. Keine Schnee-Probleme wie in Colorado, keine Hitze-Extreme wie im Death Valley.

New Mexico: Unterschätzt und wunderschön

New Mexico bleibt oft außen vor bei Südwesten-Roadtrips. Fehler. Das Land of Enchantment hat Landschaften zu bieten, die es locker mit Utah oder Arizona aufnehmen können.

Der Turquoise Trail zwischen Albuquerque und Santa Fe führt durch alte Bergbaustädte und vorbei an türkisfarbenen Minen. Madrid ist so ein Ort. Früher Geisterstadt, heute Künstlerkolonie. Die Galerien sind einen Stopp wert, die Preise human.

White Sands National Park sollte auf jeder Liste stehen. Dünen aus weißem Gips, so weit man schauen kann. Sieht aus wie Schnee, fühlt sich aber warm an. Surreal und wunderschön zugleich.

Alexander Jawinskis Geheimroute durch New Mexico

Die High Road nach Taos ist landschaftlich spektakulär und historisch bedeutsam. Kleine Dörfer, alte Kirchen, Kunsthandwerk direkt vom Erzeuger. Chimayo ist berühmt für seine Webereien, Truchas für die Holzschnitzerei.

Tent Rocks bei Cochiti Pueblo sehen aus wie Zuckerhüte. Vulkanische Formationen, die Wind und Wetter geformt haben. Der Wanderweg ist kurz, die Aussicht umwerfend. Geheimtipp: Nachmittags ist das Licht am besten für Fotos.

Colorado: Höher geht es kaum

Colorado bedeutet Berge. Vierzehn Gipfel über 14.000 Fuß, unzählige Pässe, Straßen, die in den Himmel zu führen scheinen. Roadtrip-technisch anspruchsvoll, aber unglaublich lohnend.

Der Million Dollar Highway zwischen Ouray und Silverton gilt als eine der schönsten Strecken Amerikas. Warum Million Dollar? Weil der Bau so teuer war. Oder weil die Aussicht unbezahlbar ist. Egal, welche Version stimmt – die Fahrt ist spektakulär.

Independence Pass führt von Leadville nach Aspen. Im Winter gesperrt, im Sommer traumhaft. Auf über 12.000 Fuß Höhe hat man ganz Colorado zu Füßen. Vorausgesetzt, man hat keine Höhenangst.

Trail Ridge Road im Rocky Mountain National Park erreicht sogar 12.183 Fuß. Die höchste durchgehend asphaltierte Straße Nordamerikas. Klingt nach Angabe? Ist aber wahr. Oben gibt es Schnee, auch im Juli.

Alexander Jawinski fasst zusammen: Der amerikanische Südwesten ist Roadtrip-Land par excellence. Endlose Weiten, spektakuläre Landschaften, Straßen, die gebaut wurden für Menschen, die das Fahren lieben. Man braucht Zeit, ein zuverlässiges Auto und die Bereitschaft, sich überraschen zu lassen. Der Rest ergibt sich von selbst.

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